Die Jahreshauptversammlung der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig am 04.09.2020, bei der dieses Jahr wieder Vorstandswahlen anstanden, wurde unter den bestehenden Corona-Auflagen, d. h. mit Abstand und Hygienekonzept im Saal des „Grünen Kranzes“ durchgeführt.
Waltraud Hartmann führte durch die Versammlung und verlas auch den Jahresbericht des Vorstandes für das abgelaufene Vereinsjahr 08/2019 bis 08/2020. Die Funktion des Wahlleiters für die Vorstandswahlen übernahm Karl-Heinz Zink.
Waltraud Hartmann hat ihr Amt als Vorsitzende aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt, wird aber als Beisitzer weiterhin im Vorstand mitarbeiten. Die Vereinsmitglieder dankten Waltraud für ihre fast zweijährige Leitungstätigkeit.
Der
neu gewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender – Wolfgang Finger
Stellvertreterin – Heidemarie Forche
Schatzmeisterin – Gabriela Linack
Beisitzerinnen – Elvira Schuba, Ingrid Holder, Waltraud Hartmann
In der Vorschau auf weitere Vereinsaktivitäten konnte der neue Vorsitzende Wolfgang Finger wegen der planerischen Unsicherheit aufgrund der Corona-Lage nur zwei Vorhaben definieren: Die Vereinsweihnachtsfeier im Dezember 2020 und den Trachtenball im April 2021.
Auf Einladung der FSG Medizin Hoyerswerda trat unsere Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V. am 2. Dezember im Forum der Lausitzhalle auf.
Sechs
Paare in unserer sorbisch-evangelischen Festtagstracht der Region Hoyerswerda
zeigten typisch sorbische Volkstänze, die von unserer Trainerin Helga Hansch
teilweise neu choreografiert wurden. Mit dabei auch die Polka „Gablonzer
Perlen“ und die „Rauschenden Birken“, die erst seit dem
vergangenen Jahr zum Repertoire gehören.
Zwischendurch
erzählte Gabi Linack auf amüsanter Art etwas über den Werdegang der Tanzgruppe, die nun bereits
seit 21 Jahren in der Region und auch außerhalb Deutschland aktiv ist. Die am
weitesten entfernten Auftrittsorte waren Texas (USA) und Shanghai in China.
Interesse
zeigten die Zuschauer auch an den Ausführungen über Details der Sorbischen
Tracht. So gehört die Hoyerswerdaer Tracht mit ihren vielen Kombinationen
einzelner Trachtenteile zu den umfangsreichsten der noch lebendigen sorbischen Trachten.
Nach
dem „Kehrauswalzer“, ein von Helga Hansch neu choreografiertes
Tanzspiel, gehört es zur Tradition, die Zuschauer bei der „Annemarie von
hinten“ mit auf die Tanzfläche zu bitten. Dies wurde mit Begeisterung
aufgenommen.
Vom 27. September bis 4. Oktober weilte eine 23-köpfige Gruppe der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig beim Oktoberfest an der Costa Brava.
Carla Mattern schrieb am 12.10.2019 in der Sächsische Zeitung (Ausgabe Hoyerswerda)
Annemarie-Polka
beim Oktoberfest
An
der spanischen Costa Brava gestalten Tänzer und Musiker aus ganz Europa das
Fest. Mittendrin: Die Zeißiger!
Nanu,
wo kommen Sie denn her? Das war eine Frage, auf die so gut wie jeder aus der
23-köpfigen Gruppe schon auf dem Hinweg an die spanische Costa Brava Auskunft
geben durfte. Die Männer und Frauen von der sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig
und die sie begleitenden Fans taten das mit großer Freude. Sowohl der
Unterschied zwischen Serben und Sorben als auch die Tänze interessierte nicht
nur Stewardessen im Flieger nach Zürich, Mitarbeiter an den
Sicherheitsschleusen oder andere Fluggäste. Denn mit ihren neuen
Gruppen-T-Shirts mit dem Volkstanzgruppen-Logo drauf fielen von Beginn der
einwöchigen Reise an die Zeißiger auf und sorgten damit für viel Neugierde.
Seit 32 Jahren wird‘s gefeiert
Und
dieses Interesse hielt an. Auch am Reiseziel, dem kleinen katalonischen Ort
Calella an der Costa Brava. Der lädt seit 32 Jahren zum Oktoberfest ein. Für
zwei Wochen stehen das große Festzelt und die Bühne an der Kirche in der
Ortsmitte. Täglich tanzen und musizieren Gruppen aus vielen Ländern Europas.
Manche Gruppen und manche Besucher halten dem Ort seit Jahren die Treue und
berichten so begeistert davon, dass sie andere neugierig darauf machen. So ging
es auch den Zeißigern.
Von
einer Köpenicker Folkloretanzgruppe erfuhren sie von dem Oktoberfest an der
Costa Brava. Wenn sich auch der eigentliche Plan zerschlug, gemeinsam mit den
Köpenickern aufzutreten, die wie die sorbische Volkstanzgruppe Zeißig Mitglied
im Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverband sind, so war das kein Grund, die
Reise abzusagen. Im Gegenteil: So tanzten die Sorben ihre Tänze auf der Bühne,
und einige angereiste Köpenicker klatschten und schunkelten vor der Bühne mit.
Natürlich
macht es einen großen Unterschied, ob das in eigener Tracht geschieht oder eben
im Vereins-T-Shirt. Schon am Eröffnungstag des Oktoberfestes, dem letzten
Sonnabend im September, führten die Zeißiger ihre Trachten aus. In einem
langen Zug marschierten die Musiker und Tänzer von mehr als 20 Gruppen bei
schönstem Sommerwetter durch das hübsche Städtchen am Mittelmeer. Erstmals
kamen sich die Mitglieder der angereisten Gruppen näher. Viele Urlauber,
Touristen, Einheimische ließen sich das Ereignis nicht entgehen, und sahen sich
die Gestalter des Oktoberfestes an. Aus Geschäften, von Balkonen, von
Parkbänken und den Gehwegen entlang der Festumzugstrecke winkten, jubelten und
knipsten die Zuschauer die Gruppen. Nachdem der Festzug in der Ortsmitte an der
Kirche sich dann auflöste, waren die Zeißiger ein beliebtes Fotomotiv.
Aber
das kennen sie ja von anderen Reisen wie zu den Sorben-Nachfahren im texanischen
Ort Serbin oder von dem Wettbewerb in der chinesischen Stadt Shanghai. Ihre zwei
Auftritte im Festzelt absolvierten sie souverän. Danach war dann Gelegenheit,
den anderen zuzuschauen und mitzufeiern. Wenn es auch keine Maß Bier gab, wie
beim Oktoberfest in München, das spanische Bier schmeckte auch. Zumal der
Veranstalter die eingeladenen Gruppen auch mit Freibier-Marken versorgte für
ihr Engagement auf den Bühnen im Festzelt und an der Kirche.
„SagradaFamília“ begeisterte
Bei
bestem Sommerwetter nutzten die reisefreudigen Zeißiger natürlich die Woche an
der Costa Brava auch für Ausflüge. Sie erkundeten während einer
Küstenrundreise unter anderem den Urlauberort Tossa del mar. Schwer beeindruckt
waren alle von Barcelona, der katalonischen Hauptstadt. Die römisch-katholische
Basilika SagradaFamília begeisterte alle.
Schon
seit 1882 wird an der vom Star-Architekten Antoni Gaudí begonnenen Kirche
gebaut. Reiseführerin Carmen ließ keine Zweifel daran, dass die Kirche zum
100. Todestag von Gaudí im Jahr 2026 fertig wird. Parallelen zum
Jahrhundertbauwerk Haupstadtflughafen BER wurden schnell aus den Köpfen
verscheucht. Genau so wie die Nachrichten aus der Heimat, die von Dauerregen,
Nachtfrost und stürmischen Winden berichteten. Bei einem Bad im Mittelmeer und
einem Sonnenbad am Hotelpool, bei guter Blas-, Marsch- und Swingmusik und
entspannten gemeinsamen Abenden ließen es sich alle gut gehen und genossen das
Zusammensein.
Und
freuten sich schon insgeheim auf die neugierigen Fragen auf der Rückreise von
Barcelona über München nach Dresden, wieso sie Oktoberfest-T-Shirts tragen,
auf denen statt München Calella steht.
Wie
bereits bei den zurückliegenden Zeißiger Hoffesten, stellte Familien Manfred
Holder ihren Hof der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig zur Verfügung.
In
diesem Jahr mutierte der Hof zu einem Westernhof mit scharfen Speisen wie Chili
con Carne und Rindfleisch mit Meerrettich.
Auf
der Freilichtbühne wurden verschiedene Westerntänze vorgeführt. Vorab erklärt
Gabi Linack den Hintergrund: „Als 1854 rund 600 Sorben die Lausitz in Richtung
Amerika verließen, gründeten sie in Texas den Ort Serbin und fanden eine neue
Heimat. Heute wollen wir an diese Ereignisse erinnern.“
Seit
1988 finden in Serbin zwei sorbische Feste statt, die Vogelhochzeit im Januar
und das „Wendish Fest“ im September. Zu Letzterem war die Tanzgruppe 2003
und 2011 eingeladen. Von dort brachten die Tänzerinnen und Tänzer die ersten
Westerntänze mit. Weitere Tänze erlernten sie von dem befreundeten Ehepaar
Sieglinde und Hans Kossack, das viele Jahre in Baden-Würtemberg lebte und aktiv
in einem Westernclub tanzte.
Im
Anschluss wetteiferten einige Damen im Sägen mit der Schrotsäge, ein in Texas
weit verbreiteter Wettbewerb bei Volksfesten.
Unter
dem Slogan „Altstadtzauber Hoyerswerda“ wurde vom 30.05. bis zum
02.06. rund um den historischen Marktplatz gefeiert. Mit sportlichen
Aktivitäten, Kinderprogrammen und vielfältigen Präsentationen der örtlichen
Vereine feierte Hoyerswerda das nunmehr zweite Fest dieser Art. Zahlreiche
Händler und Gewerbetreibende luden zum Schauen und Kaufen ein.
Sorbisches
Programm
Erstmalig
gestalteten die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V.und der Sorbische
Kinderverein Zeißig e.V. gemeinsam ein Bühnenprogramm mit sorbischen Tänzen,
Liedern und Gedichten.
Gabriela Linack, Mitglied der Zeißiger Tanzgruppe und Beauftragte für sorbische Angelegenheiten der Stadt Hoyerswerda sprach im Rückblick auf die Teilnahme am Deutsche Trachtenfest in Lübben über das Engagement der Tanzgruppe für die Erhaltung und Pflege der sorbischen Tracht. Unter Verweis auf die vier noch existierenden Trachtengebiete der Sorben erläuterte sie, woran man den familiären Status einer Frau erkennt.
Marcel
Braumann, Vorsitzender des Domowina-Regionalverbandes Hoyerswerda, nutzte seine
kurze Ansprache für ein Loblied auf die sorbische Tracht und hatte sich eine
Krawatte mit den Farben der sorbischen Fahne umgebunden. Er erinnerte an die Gründung
der Domowina – das sorbische Wort für Heimat – im Gebäude der heutigen
Kulturfabrik und zeigte sich erfreut über die sorbischen Sprachdarbietungen der
Kinder und die sorbische Ansage der Vereinsvorsitzenden des Sorbischen
Kindervereins, Annett Rößler.
Organisiert
vom Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverband, in dem wir seit 2013 Mitglied
sind, trafen sich vom 17. bis 19. Mai etwa 2.000 Trachtenträger des Deutschen
Trachtenverbandes in Lübben(Spreewald)/Lubin(Błota) zum Deutschen
Trachtenfest und brachten den Glanz von Stoffen und Farben und die Lebensfreude
durch Musik und Tanz auf die Bühnen der Stadt. Zum neunten Mal seit der
Wiedervereinigung Deutschlands feierten die Trachtengruppen zwischen Bodensee
und Nordsee, Saarland und Spreewald ihr großes Fest, das nur alle 3 bis 5 Jahre
stattfindet.
Gemeinsam
mit der Trachtengruppe aus Seidewinkel repräsentierten wir, die Sorbische
Volkstanzgruppe Zeißig e.V. den rund 40.00 Gästen des Festes die Tracht der
Sorben der Region Hoyerswerda. Nach den jeweils gut 20-minütigen Auftritten am
Freitag und Sonnabend beteiligten wir uns mit 20 Mitgliedern am Sonntag am großen
Umzug der fast 70 beteiligten Trachtengruppen durch die Gastgeberstadt Lübben.
Ein
heißer Sommer beim Zeißiger Fest der Vereine 2018
Unter dem Motto „Ein heißer Sommer in Zeißig“ zeigten wir am 8. Dezember 2018 das, was wir am besten können – tanzen.
Das Konzept für das Programm
entwickelte Waltraud Hartmann. „Wir wollten zeigen, dass sich die Tänzerinnen
und Tänzer auch nach dem 20-jährigen Bestehens des Vereins immer noch fit und
sexy fühlen“, war die Motivation. In luftig-lockerer Kleidung erinnerten die
Tänzer an den heißen Sommer in diesem Jahr und eröffneten die Show mit einem
Potpourri flotter Altberliner Tänze. Damals von den Dienstmädchen mit in die
Lausitz gebracht, gehören Titel wie „Max du hast das Schieben raus“, von
Adelheid und Martin Herrmann perfekt in Szene gesetzt, dazu.
Zum Auftakt zog Moderatorin
Gabriela Linack in sorbischer Arbeitstracht ihren Co-Moderator Hans Groba,
gekleidet im traditionellen Badeanzug der 1920er Jahre, in einem Holzbottich
sitzend durch den Saal und sorgte so für die ersten Lacher.
In
der weiteren Moderationen zogen sie über so manches Zeißiger Problem her und
waren sich auch nicht zu schade, vor der eigenen Tür zu kehren.
Passend zum Hühnertanz gab
es noch eine moderne Geschichte von Max und Moritz, in der die beiden
Taugenichtse der Witwe Bolte die Idee schmackhaft machten, die Eier ihrer
Hühner durch anhaftende Federn und Hühnerkacke als Bio-Eiern zu
vermarkten.
Mehrere Tanzeinlagen, zum
Teil Ausschnitte aus den von Helga Hansch choreograipherten Tanzspielen,
widmeten sich dem bäuerlichen Alltag und der Ernte. Den Abschluss bildete der
Tanz auf der Tenne, von Janine Sulk live begleitet auf dem Akkordeon. In
besonderer Erinnerung bleiben wird natürlich auch der Hühnertanz in tollen und
auffälligen Kostümen. Dass am Ende der Fuchs alle Hühner zur Strecke bringt,
während die Männer gemütlich in der Kneipe zechen, gehört leider auch zur
bitteren Realität der Zeißiger Hühnerhalter. Lustig war es aber trotzdem.
Den Staffelstab für das
kommende Jahr übergab Vereinsvorsitzende Waltraud Hartmann an Frank Schmaler
vom Sportverein Zeißig.
Die
Stadt Hoyerswerda feiert in diesem Jahr die Ersterwähnung vor 750 Jahren.
Eine Zeit, die durch die Aufsiedlung der Lausitz geprägt war, mit
Neugründungen und Erweiterungen von Ortschaften durch überwiegend deutsche
Siedler.
Beim
Großen Altstadtfest am 3. Juni zeigten sorbische und deutsche
Kulturgruppe, wie sorbische Tänze, die sorbische Sprache sowie Sitten und
Bräuche der Lausitz in der heutigen Zeit gepflegt und weiter entwickelt werden.
Gemeinsam
mit dem Chor Seidewinkel e.V., der Sorbischen Trachtengruppe Seidewinkel e.V.,
dem Deutsch-Sorbischen Ensemble Cottbus e.V., der Brauchtumsgruppe „Krabat“
e.V. Schwarzkollm und der Jugendtanzgruppe Bröthen gestaltete die Sorbische
Volkstanzgruppe Zeißig e.V. den Sorbischen Kulturmittag und -nachmittag beim
Großen Altstadtfest 750 Jahre Hoyerswerda. Neben traditionellen und neu
choreografierten Tänzen erfreuten die Tanzspiele über Sitten und Bräuche der
Sorben die zahlreichen Zuschauer und Fans der Kulturgruppen.
Zur Annemarie-Polka, die vor der Bühne inszeniert wurde, waren auch die Zuschauer herzlich eingeladen.
Auftritt der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig e.V. beim Altstadtfest in Hoyerswerda. Gemeinsam mit weiteren deutschen und sorbischen Kulturgruppen zeigten sie, wie das sorbische Brauchtum gepflegt und weiterentwickelt wird.
Der inzwischen siebente Zeißiger Trachtenball begann am 26. Mai 2018 traditionell mit dem Einmarsch der Paare in den Saal der Gaststätte „Grüner Kranz“ und der anschließenden Polonaise, die auch in diesem Jahr von der Choreografin und Tanztrainerin Helga Hansch in Szene gesetzt wurde.
Zuvor
begrüßte Waltraud Hartmann die Gäste in sorbischer und deutscher Sprache und
eröffnete den Ball mit dem Satz: „Wir wollen durch das gemeinsame Tanzen
unsere Verbundenheit manifestieren“. Zu den fast hundert Gästen gehörten
neben vielen Zeißigern auch Vertreter der Sorbischen Trachtengruppe
Seidewinkel, des Heimatvereins Neustadt/Spree und des Heimat- und
Trachtenvereins Burg/Spreewald – eine bunte Mischung regionaler Trachten und
festlich gekleideter Blasmusikfans.
Doch
bevor die Lausitzer Blasmusikanten aus Welzow richtig loslegten, zeigten die Zeißiger
zwei von Helga Hansch neu choreografierte Tänze, die Borsicka Polka und den
Tanz „Rauschende Birken“. Zwischendurch stimmte Martin Herrmann das Lied
„Hanka, budź wjesoła“ an, und alle Gäste im Saal sangen mit. Für
Textsicherheit sorgten die auf den Tischen verteilten Liedtexte.